Ärger wegen Zaunfahne sorgte für um 25 Minuten verspäteten Anpfiff
In der 3. Liga stand am vergangenen Sonntag das Nachbarschaftsduell zwischen der Spielvereinigung Unterhaching und dem TSV 1860 München im Spielplan. Die Partie wurde erste mit etwa 25 Minuten Verspätung angepfiffen. Grund hierfür war eine Zaunfahne der Löwen-Fans, die über Toren zum Innenraum hing.
„TSV München von 1860“, stand auf der Zaunfahne geschrieben, auf der außerdem das Vereinswappen von 1860 sowie das Stadtwappen von München abgebildet ist. Der Stadionsprecher forderte die Löwen-Fanszene schon weit vor Anpfiff auf, die Fahne abzuhängen. Weil es sich um Fluchttore handeln würde, die überhangen wurden, sollte das Spiel solange nicht angepfiffen werden, bis die Zaunfahne weggenommen wird. Die Szenerie erinnerte an Vorfälle in Bochum, wo Borussia Mönchengladbach- und VfB Stuttgart-Fans bereits ähnliche Probleme hatten. Das Bundesliga-Spiel VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart stand sogar kurz vorm Abbruch. Am Ende wurde die Zaunfahne der Cannstatter Kurve ein paar Zentimeter nach oben gehangen und die Partie wurde nach einer 40 Minuten langen Unterbrechung fortgesetzt.
Auch in Unterhaching wurde letztlich eine Lösung gefunden, bei der die Zaunfahne der Löwen-Fans etwas höher platziert wurde. Außerdem wurden die Ordner mit Werkzeugen ausgestattet, die im Notfall ein Entfernen der Zaunfahne ermöglicht hätten.
Zuvor standen die Zeichen jedoch auf Eskalation. Eine behelmte Polizei-Einheit des Unterstützungskommandos betrat wegen einer Zaunfahne den Innenraum in Unterhaching. Erst nach Anpfiff des Drittligaspiels zog die Einheit wieder ab. Vereinsoffizielle von 1860 München versuchten in der Situation zwischen Veranstalter und eigener Fanszene zu vermitteln.
Die Gästefans hatten zudem noch Spruchbänder in Unterhaching mit dabei, auf denen „Ob GE, FFM oder sonst wo... Gegen Videobeweis - Auf und neben dem Platz!“ und „Wird das Schweinefutter teuer zahlen Löwen Topspielsteuer“. Die TSV 1860-Fans kritisierten damit die Eintrittspreise in Unterhaching sowie die Öffentlichkeitsfahndungen nach Fußballfans. Außerdem machten die Löwen-Ultras noch mit einer „ACAB“-Botschaft und einer Pyroshow auf sich aufmerksam.
Die Anreise nach Unterhaching gestaltete die 1860-Fanszene in Form einer Fahrradtour. Vom Grünwalder Stadion ging es auf den Ränder bis zum Sportpark Unterhaching, wo der TSV 1860 vor 14.250 Fans mit 2:0. (Faszination Fankurve, 30.04.2024)